Geboren um zu sterben?
Dummheit und Gleichgültigkeit waren schon immer die größten Feinde der Tiere.
Wieder einmal wurden wir um Hilfe gebeten, da sich auf einem „ungepflegten“ Grundstück viele Katzen befanden, von denen zwei sehr kleine Tiere schwer krank zu sein schienen.
Wir machten uns sofort auf den Weg, um das Gespräch mit dem Besitzer zu suchen. Glücklicherweise war dieser ziemlich zugänglich und damit einverstanden, die Katzen kastrieren zu lassen.
Die zwei Kleinen „mache ich tot, die werden nichts mehr“ war die Aussage zu den kranken Tieren. Unser Verweis auf das Tierschutzgesetz interessierte nicht. „Das haben wir immer so gemacht…“. Die Wut, die da in einem hoch kocht, kann wohl jeder nachvollziehen, aber im Interesse der Tiere muss man dann den Mund halten und einfach alles runterschlucken.
Gleich am nächsten Tag übergaben wir viele Katzenboxen, damit das Einfangen beginnen konnte. Und tatsächlich konnten wir, schon 2 Tage später, fünf Katzen, darunter auch die zwei kranken Tiere, abholen. Dank unserer Tierarztpraxis erhielten wir kurzfristig einen Termin zur Kastration und Behandlung aller Tiere.
Am schlimmsten hat es unser kleines Sternchen erwischt. Sie soll im Mai geboren sein und wog gerade mal 1000 g. Das kleine Gesichtchen war vom Katzenschnupfen gezeichnet und sie bekam kaum Luft beim Atmen. In Absprache mit dem Tierarzt wollten wir es natürlich versuchen, dieses zarte Wesen aufzupäppeln. Die Kleine war einfach nur über jede Art der Zuwendung dankbar und ließ alles geduldig über sich ergehen.
Nach nunmehr fast drei Wochen können wir sagen, dass unser Sternchen über dem Berg ist. Sie wird zwar noch lange mit dem Schnupfen zu kämpfen haben, aber ihr Gewicht hat sie schon fast verdoppelt und ist auf einem guten Weg in ein glückliches Katzenleben.
Zwischenzeitlich war es uns möglich, weitere Tiere kastrieren zu lassen und wir hoffen sehr, dass wir im Frühjahr auch die letzen, jetzt noch zu jungen Kätzchen, zum Tierarzt bringen dürfen.
Letschow, im November 2017