Pupi
- Frau Kahn war meine Patin
Steckbrief Pupi
- Geboren ca. 2007
- gechipt
- kastriert
- geimpft
Wie schnell ein Leben beendet sein kann…
Am Morgen schien die Welt für dich noch in Ordnung zu sein. Doch als wir uns dann mittags zum Spazierengehen fertig machten, lagst du plötzlich auf der Seite und hast schwer geatmet. Dass es sehr ernst um dich stand wussten wir sofort. Ich musste dich bis zum Auto tragen, so schlecht ging es dir und ich ahnte Schlimmes.
Endlich in der Tierarztpraxis angekommen wurdest du sofort geröntgt, da du Schmerzen im Bauchbereich zeigtest. Doch es war kein Problem zu erkennen. Weiter ging es mit einer Blutentnahme und der Versorgung mit einem Tropf zur Stabilisierung….Auch in einer später erfolgten Ultraschalluntersuchung konnte nichts entdeckt werden, warum es dir immer schlechter ging. Es zeigte sich, dass die Blutwerte extrem schlecht waren, viel schlechter als bei der Untersuchung vor einem Monat. Plötzlich kam ein starker blutiger Durchfall dazu und du warst nicht mehr ansprechbar. Leider waren alle Versuche dein Leben zu retten vergeblich und schweren Herzens mussten wir dich gehen lassen.
„Kleine Pupi Maus,
fast auf den Tag genau warst du 10 Jahre bei uns. Du warst unsere Lehrmeisterin im Umgang mit scheuen Hunden. So viele Geschichten gibt es über dich zu erzählen, lustige, aber auch traurige. Die Zeit hat gezeigt, dass selbst ein Hund, der sein Vertrauen in die Menschen verloren hat, diese wieder lieben kann. Ein eigenes Zuhause konnten wir für dich nie finden, warst du doch einer der wenigen Hunde, die schnell und unberechenbar ihre Zähne einsetzten.
Trotzdem wurdest du hier von allen geliebt, von einigen eben aus sicherer Entfernung. Pupilein, deine Leine bleibt nun leer und es fehlt etwas bei den Gassirunden. Alle vermissen dich so sehr…
Deine Christel“
„Meine süße Pupimaus ich werde unsere Wettrennen und unser Versteckspielen sehr vermissen. Wie du mit deiner Nase immer unter einem angestupst hast, um auch gestreichelt zu werden und man durfte natürlich damit nicht aufhören.
Hast mir immer nachgeguckt, wenn du Mal mit jemandem anderen Gassi gehen solltest 🤭.
Ich were dich so was von vermissen 🥺
Grüß alle Fellnasen und Samtpfoten von uns 💓
Deine Anett“.
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„Liebe Pupi,
wir sind unendlich traurig, dass wir dich gehen lassen müssen 💔😢.
Eben bist du noch durch den Wald geflitzt und hast mit Anett verstecken gespielt und jetzt bist du nicht mehr da. Ruhe in Frieden meine kleine Maus 🐾🕯️.
Steffi und Robert“
Das Team vom Klein´en Gnadenhof e.V.
Im November 2022
Ausflug nach Kühlungsborn
Anett hat unser liebes Pupilein zu einem Ausflug nach Kühlungsborn entführt und mit ihr einen tollen Tag verbracht. Das kühle Herbstwetter und der Wind am Strand kamen bei Pupi zwar nicht so gut an, aber mit Anett spazieren gehen, darauf freut sich Pupi natürlich immer.
Die vielen fremden Artgenossen am Strand hat Pupi zwar wahrgenommen, aber unsere Dame „spricht“ nicht mit jedem. Die meisten Schnüffelnasen werden von ihr konsequent ignoriert. So ist unser Pupilein, die meistens auch nur Augen für Anett hat.
Nach dem Auslüften ging es direkt nach Hause und Pupi hat sofort die Couch in Beschlag genommen. So wurde noch ausgiebig gechillt und vor allem gekuschelt. Am Abend ging es dann zurück auf den Gnadenhof.
Letschow, im November 2021
Vor genau sieben Jahren ist unser Pupilein bei uns eingezogen und hat uns jede Menge Kopfzerbrechen bereitet. Doch das ist lange her und nun gibt es nur noch Gutes zu berichten. Alter macht ja bekanntlich weise und so konnten wir keine Andeutungen mehr erkennen, dass das Pupimäuschen auf „Menschenjagd“ gehen will.
Es ist möglich, sie ohne Leine laufen zu lassen und selbst wenn fremde Personen uns auf den Gassirunden begleiten macht sie keine Anstalten mehr, die Waden auf Bissfestigkeit zu prüfen. Mit anderen Hunden hat sie sich ja schon immer gut verstanden, besteht allerdings darauf, von ihnen nicht bedrängt zu werden.
Gesundheitlich ging es ihr in den ersten fünf Jahren bei uns gut. Bis auf die Kastration 2015 gab es keine weiteren Eingriffe. Ab 2018 fingen dann die „Alterszipperleinchen“ an. Blasenentzündug, Konjunktivitis, wieder Blasenentzündung. Dann 2019 ein Ultraschall des Bauchraums, bei dem ein Milztumor diagnostiziert wurde und natürlich eine operative Entfernung der Milz erfolgten musste. Glück im Unglück, der Tumor war gutartig, also erst mal wieder aufatmen.
2020 war dann auch nicht Pupis Jahr. Gleich zu Beginn des Jahres wurde eine Herzschwäche festgestellt, die medikamentös behandelt wird. Da es ihr dann immer schlechter ging und sie auch inkontinent wurde, erfolgte ein Ultraschall der Nieren. Dabei ergaben sich aber keine Auffälligkeiten und so ließen wir ihre Zähne sanieren in der Hoffnung, dass dies eventuell der Grund für ihre Appetitlosigkeit ist. Dann im Sommer musste wieder eine OP erfolgen, diesmal aufgrund einer Umfangsvermehrung am After. Doch glücklicherweise auch da ein guter histologischer Befund. Bei denen in diesem Zusammenhang durchgeführten Blutuntersuchungen wurde festgestellt, dass die nunmehr alte Dame neben schlechten Nierenwerten auch eine Schilddrüsenunterfunktion hat. Somit mussten wir sie auf Nierenschonkost setzen und die tägliche Tablettenration wurde um das Schilddrüsenmedikament ergänzt.
Nun ist das Jahr fast vorbei und wir wünschen Pupilein, dass so schnell kein Tierartzbesuch mehr nötig sein wird.
Letschow, im Dezember 2020
Ein neuer Hund ist immer ein „Überraschungspaket“. Als wir Pupi bei uns aufnahmen ahnten wir nicht, dass sie gleich zwei „Pakete“ dabei hatte.
Den Umgang mit ängstlichen Hunden sind wir gewohnt, doch dieses kleine Felltier hatte noch einiges mehr zu bieten und so wurden wir um einiges mehr gefordert, konnten aber auch sehr viel dazulernen.
Wie viele andere Straßenhunde auch, so reagierte auch Pupi mit Panik auf das Anlegen eines Halsbandes. In Absprache mit einem Tierarzt wurde sie sediert und so konnten wir in Ruhe ein fest sitzendes Halsband anlegen und ein langes Band daran befestigen. Als die Kleine dann wieder richtig munter geworden war, fand sie das Band total blöd. Schon eine Minute später hatte sie es, so weit wie möglich am Hals, durchgebissen….
Da sie sehr misstrauisch war versuchten wir nun, durch Fütterung und Aufenthalt in ihrem Auslauf, Vertrauen aufzubauen. Doch Pupi blieb misstrauisch, denn sie hatte über viele Jahre gelernt, dass Menschen auch böse sind. Nach einigen Monaten starteten wir noch eine Sedation. Diesmal befestigten wir ein dünnes Kettchen an ihrem Halsband. Das darauf kauen nach dem Wachwerden fand sie blöd und ließ es dann in Ruhe.
Nun war es möglich, an der Kette eine Leine zu befestigen und so das „Gassigehen“ zu üben. Natürlich wollte sie nicht gerade dorthin, wo wir hin wollten, aber nach einer Weile hatte sie ein Einsehen und von da an ging es von Tag zu Tag besser.
Den größten Fortschritt machte sie mit Hilfe unserer Hundegruppe. Nach über einem Jahr war sie dann in der Lage, Streicheleinheiten zu genießen und mit uns auf dem Sofa den Feierabend zu verbringen.
Dann packte Pupi ihr 2. Paket aus. Mit zunehmender Sicherheit kam ihr Jagdtrieb zum Vorschein und das nicht nur bezogen auf Tiere. So bekam dann leider auch ein Zweibeiner ihre Zähne zu spüren.
Da Pupi eine sehr schlaue Hundedame ist, merkte sie natürlich gleich, wenn ein Training zu diesem Problem stattfand. Nie zeigte sie dann ihre Jagdneigung. Wir zogen daraus die Konsequenz, dass die Dame, wenn Besuch kommt angeleint wird bzw. Stubenarrest bekommt. Glücklicherweise lässt sie unsere Katzen auf dem Hof in Ruhe (die gehören wohl zur Familie), sodass sie mit den anderen Hunden das schöne Wetter im Freien verbringen kann.
Obwohl Pupi eine sehr ruhige und zurückhaltende Spürnase ist, die immer schwanzwedelnd auf uns zukommt, mit uns kuschelt und schmust, haben wir sie aus der Vermittlung herausgenommen. Wir wollen das Risiko nicht eingehen, dass noch einmal ein Mensch verletzt wird.
Hier zwei kleine Ausschnitte von Pupi:
Letschow, im Juni 2017