Louis
Bis zum letzten Atemzug…
Christine, eine befreundete Tierschützerin der Pfotenhilfe Ungarn bat den Klein´en Gnadenhof e.V. im August 2010 um Unterstützung. Regelmäßig fuhr sie nach Ungarn, rettete Hunde aus den Tötungsstationen und vermittelte sie nach Deutschland. Sie berichtete uns, dass sie bei ihrem letzten Besuch ein ganz besonderer Blick gefesselt hatte, der Blick in diese Augen ließ sie nicht mehr los. Obwohl alle Plätze belegt waren, entschied sich Christine diesem Hund eine Chance zu geben. Alois soll leben!
Doch wohin mit diesem kleinen Wirbelwind, der viel zu abgemagert war und in den ersten, wichtigsten Monaten seines Lebens gar nichts kennengelernt hatte? Christel bat ihre Hilfe an und zu meinem Geburtstag im August 2010 ist „Alois“, den wir „Louis“ nannten, bei mir und Sven als Pflegehund eingezogen, solange bis eine geeignete Familie gefunden wird.
Daraus wurde jedoch nichts. Denn Sven und ich wollten Louis, genannt „Louise“, „Loulie“ oder „Louis Zamponetti“ schon ein paar Tage nach seinem Einzug nicht mehr gehen lassen.
https://www.pfotenhilfe-ungarn.de/2404.html
Es begannen aufregende Jahre mit vielen Höhen und Tiefen. Wir besuchten die Hundeschule und brachten unserem kleinen Rabauken zumindest einen Hauch von Benehmen bei :-). Louis wurde mit jedem Monat und Jahr selbstsicherer, kränkelte ab und an mit diversen Magen-Darm-Unverträglichkeiten, gerissenen Bändern oder Verletzungen von seinen Kamikaze-Stunts. Oft halfen wir mit einem Pflegeplatz für andere Hundenotfälle aus und konnten uns auf seine Unterstützung immer verlassen.
12 Jahre und 4 Monate währte das große Glück in Deiner Familie. Deine vielen Fans, ob im Tierschutzverein, im Freundeskreis, oder in Deiner Hundegruppe, alle sind schockiert, dass Du nicht mehr da bist.
Alles ging so unfassbar schnell:
…einen Fangzahn hattest Du Dir ausgeschlagen, dieser sollte in einer Routine-OP am 15.12.2022 entfernt werden. Die vorher nötige Blutuntersuchung am 14.11.2022 war unauffällig, keiner hatte etwas bemerkt oder einen Verdacht.
Als Du am Sonntag, den 11.12.2022 erbrochen hattest, waren wir nicht gleich besorgt oder alarmiert. Doch als ich am Montag in der Früh hohes Fieber feststellte, fuhren wir sofort mit Dir zum Tierarzt. Um nicht nur die Symptome zu behandeln, ließen wir eine Röntgenaufnahme deines Bauches anfertigen. Während ich draußen auf Dich wartete, spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Es dauerte zu lange, zu viel Zeit verging für diese eine Röntgenaufnahme…
Milztumor, bereits gestreut, Gallenblasenentzündung…mein Kopf war leer. Der Tierarzt sprach von Tagen, die Du nur noch hättest und dann ging alles ganz schnell.
Es waren noch 24 Stunden, die uns gegeben wurden, um uns von Dir zu verabschieden. Dein Körper wurde immer schwächer, das Fieber ging trotz der Medikamente nicht runter. Du wurdest immer schwächer, konntest nicht mehr aufstehen.
Mein kleiner Engel, jetzt bist Du schon über die Regenbogenbrücke gegangen.
Bis zum letzten Atemzug habe ich Dein Köpfchen in meiner Hand gehalten. Du warst nicht allein. Für mich bist Du für immer eingeschlafen.
13 Jahre und 4 Monate warst Du auf dieser Welt und hast uns alle mit Deinem Wesen verzaubert.
Lieber Loulie, ich wünsche mir sehr, dass wir uns wiedersehen und dann für immer.
Deine Mandy & Dein Sven
Im Januar 2023