Naidik
Max Müller war mein Pate
Steckbrief Naidik
- Geboren ca. 2009
- gechipt
- kastriert
- geimpft
Nach diesen tollen Bildern haben wir uns schon gedacht, dass Naidik wohl nicht mehr zu uns auf den Gnadenhof zurückkehren muss. Wir freuen uns unglaublich über dieses große Glück für unseren Großen!
Wir wünschen Naidik und seinen neuen Hundeeltern von Herzen eine wundervolle gemeinsame Zeit und viele tolle gemeinsame Erlebnisse. Und natürlich freuen wir uns auch immer über ein Update.
Naidik ist jetzt offizieller Einwohner der Hansestadt Stralsund.
Letschow, im Juni 2021
Liebe Frau Klein, liebe „Lieblingsgassigeherin“ Anett,
nun ist Naidik schon eine gute Woche bei uns und wir haben die Entscheidung für ihn noch keine Minute bereut. Er „taut“ zunehmend auf und hält weniger „Sicherheitsabstand“. Besonders interessiert ist er immer dann, wenn wir in der Küche zu tun haben. 😉 Aber auch insgesamt zeigt er sich immer selbstsicherer, kommt auch von sich aus mal zu uns. Er ist weniger schreckhaft, zuckt nur noch selten zusammen, wenn wir dicht an ihm vorbeigehen, ihn anfassen oder irgendwo plötzlich ein lautes Geräusch ist.
Bei Spaziergängen ist er auch häufiger an fremden Menschen interessiert, besonders wenn sie etwas Essbares in der Hand haben…
Wir haben die ersten größeren Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht- aufgrund der Wärme eher auf schattige Wege bzw in den Wald. Das Ein- und Aussteigen beim Auto klappt gar nicht so schlecht, er bekommt auch langsam eine Idee davon, wofür die Rampe gut ist.
Bei Spaziergängen erkundet er interessiert die Umgebung, ist aber auch ein kleines Schlitzohr: wenn er keine Lust mehr hat, dann legt er sich hin. Wir haben rausgefunden, dass meist keine körperliche Erschöpfung dahinter steckt, denn sobald er wieder aufgestanden ist, bewegt er sich ziemlich flott und ist auch hinterher nicht übermäßig erschöpft. Es geht anscheinend eher um „Diskussionen“, wer den Weg vorgibt. Dafür haben wir schon verschiedene Strategien entwickelt: manchmal gönnen wir Naidik eine halbe Minute Pause und dann geht er auch häufig bereitwillig weiter. Manchmal lässt er sich mit Futter locken (das Leckerchen gibt es natürlich erst, wenn er weitergeht). In ruhigen, ungefährlichen Gegenden haben wir auch schon einfach mal die Leine abgemacht und alleine zurückbleiben wollte er natürlich auch nicht.
Ansonsten frisst er gut, hat seine Liegeplätze gut angenommen und die kahlen Stellen im Fell wachsen langsam wieder zu.
Liebe Grüße,
Susanne und Bernd H.
Im Juni 2021
Liebe Frau Klein,
ein erster kurzer Gruß von Naidik aus Stralsund. Wir haben die ersten zwei Tage gut überstanden. Naidik zeigt sich noch etwas zurückhaltend und beobachtend (bei meinem Mann ist er noch etwas vorsichtiger als bei mir), wird aber immer zutraulicher. Seine Neugier und sein Interesse an Futter helfen gut dabei. 😉
Er lässt sich auch schon mal kurz den Kopf streicheln und kommt dann sogar mal kurz dichter, statt auf Abstand zu gehen. Er kommt auch schon öfter mal gucken, was wir so machen, genießt aber auch seine geschützten Liegeplätze und den Rückzug dorthin, den wir ihm gern gewähren. Auf Spaziergängen zeigt er sich bisher entspannt mit Reizen aller Art inklusive Kindern und anderen Hunden. Über das Fressen von Unrat diskutieren wir noch, das lässt sich aber gut unterbrechen.
Bei einer Gassirunde heute Mittag entschied er durch Hinlegen, dass die kleine Runde ausreichend war und er jetzt den Heimweg antreten will. Da es ja wirklich sehr heiß war, hat mein Mann dem Wunsch nachgegeben. Wir werden es mal beobachten. Grundsätzlich bestimmen wir ja den Weg…
Die Treppe geht Naidik immer besser, mit der Koordination abwärts hatte er die ersten Male ein paar Schwierigkeiten, stolpert aber jetzt kaum noch. Kurz alleine bleiben während des Einkaufens hat ihn auch nicht gestört.
Das wäre es fürs Erste. Liebe Grüße nach Schwaan,
Susanne H.
Im Juni 2021
So wie bei jedem unserer Schützlinge wollten wir natürlich auch bei Naidik wissen, wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Also suchten wir mit ihm unseren Tierarzt auf und ließen ihn im wahrsten Sinne des Wortes auf Herz und Nieren, und noch viele andere Organe, prüfen. Uns war schon klar, dass der ältere Herr ein paar Baustellen hat, doch dass es so schlimm wird hatten wir nicht erwartet.
Im Herzultraschall wurde eine Herzschwäche diagnostiziert, die allerdings mit Tabletten gut behandelbar ist. Schwieriger wurde es mit der Wirbelsäule. Das Röntgenbild wies eine Schwäche im hinteren Bereich auf, das sog. Cauda Equina Syndrom. Hier wäre eine OP nötig, diese könnte jedoch nur in Dresden durchgeführt werden und ist nicht ganz ungefährlich, da das Rückenmark frei gelegt werden müsste. Unterbleibt so eine Operation, wird es irgendwann zur Lähmung der hinteren Gliedmaßen führen.
Also machte sich Manfred auf den Weg in Richtung Dresden. Auch wenn alle Vorbefunde des Hausarztes vorliegen sind, vor so einer schweren Operation, weitere Untersuchungen nötig. Röntgen mit Kontrastmittel und ein MRT sollten Aufschluss über die Schädigungen an der Wirbelsäule geben. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei Naidik um eine Entzündung mehrerer Nervenwurzeln im hinteren Wirbelsäulenbereich. Es erfolgten Injektionen in die betroffenen Nerven, um den Entzündungsprozess zu stoppen. „Glück“ für Naidik, denn es musste keine OP erfolgen. Laut Therapieplan wird in sieben Tagen und dann wieder am 30. Tag die Injektionen wiederholt (diese müssen selbstverständlich in Narkose durchgeführt werden). Doch da Naidik die Narkose nicht gut vertragen hat, beschlossen wir in Absprache mit unserem Tierarzt, die weitere Behandlung auf Tablettenbasis durchzuführen.
Zwischenzeitlich geht es dem Herrn wieder gut. Er geht mit den anderen Hunden die Gassirunden (momentan natürlich nur die „Rentnerrunde“) durch den Wald und ist gut drauf. Er buddelt auf einmal riesige Löcher im Auslauf und ist einfach nur glücklich.
Total glücklich wäre er aber bestimmt, wenn er für sich ganz allein nette Zweibeiner an seiner Seite hätte. Bei diesen könnte auch schon eine andere Spürnase wohnen, allerdings sollte die Wohnung katzenfreie Zone sein. Der liebenswerte Sturrkopf möchte nicht betüddelt werden und ist für Kinder, die knuddeln wollen nicht geeignet. Seine neuen Besitzer sollten in sich ruhen und Sicherheit ausstrahlen, dann ist er ein zufriedener Hausgenosse und wunderbarer Begleiter auf langen Spaziergängen.
Letschow, im Mai 2021
Wie man sich bettet, so schläft man. Naidik zeigt allen Fellnasen das ein guter Schlaf vom richtigen Arrangement der Decke abhängig ist:
Letschow, im März 2021
Während seiner langen Zeit im Tierheim war Anett immer an Naidik´s Seite und hat ihn am Wochenende regelmäßig dort ausgeführt. Nach seinem Einzug bei uns hat Anett jetzt auch die Möglichkeit Naidik ein bisschen mehr von der großen weiten Welt zu zeigen. Und so ging es bei ihrem ersten Ausflug in den Gespensterwald nach Nienhagen, der direkt an der Ostsee liegt.
Wie Anett feststellen musste wird aus unserem hübschen Hundemann wohl keine Wasserratte mehr. Aber der Ausflug in den Wald und die Beschäftigung hat Naidik sichtlich genießen können.
Letschow, im März 2021
Als Naidik in eine Pflegestelle ziehen durfte, sollte für ihn ein neues Leben beginnen. Doch es kam alles anders. Als es Probleme mit dem Zusammenleben gab entschied man sich, ihn im Tierheim abzugeben. Dort verging ein Jahr nach dem anderen. Dann erfolgte eine Vermittlung, doch leider gab es auch dort Probleme und so zog das Pechfellchen wieder im Tierheim ein. Wieder verging ein Jahr nach dem anderen.…
Durch unsere Gassigeherin Anett, die auch in „Naidik´s Tierheim“ ehrenamtlich Hunde ausführt und die sich dort um ihn kümmerte, konnten wir sein Schicksal verfolgen.
Oft ist bei uns der Tod eines Hundes eine Chance für ein anderes Notfellchen und nachdem wir uns von unserer lieben Kira für immer verabschieden mussten, sollte Naidik nun endlich seine Chance auf ein schöneres Hundeleben bekommen. Endlich, am 21.02.2021 schlossen sich für Naidik, nach vielen Jahren, die Tierheim Tore für immer.
Inzwischen hat sich der betagte Hundemann an das Leben auf dem Hof gewöhnt. Wir konnten feststellen, dass er ein eher unsicherer Typ ist, der nicht gleich jeden in sein Herz schließt. Sicherlich hat das auch etwas mit dem bisherigen eintönigen und reizarmen Leben zu tun. Aber Hunde können in jedem Alter lernen und das macht Naidik sehr gern. Schon nach kurzer Zeit konnte er mit uns in der großen Hundegruppe die Spaziergänge durch den Wald genießen.
Einen ersten Ausflug an die Ostsee hat der Gute mit seiner Lieblingsgassigeherin auch schon unternommen und sie berichtete, dass er kein großer „Ostsee-Fan“ ist, der kleine Bach am Wegesrand hat ihm besser gefallen.
Demnächst wird ein Tierarztbesuch nötig sein, zeigt Naidik doch ziemliche Probleme beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto und wer weiß, was noch so alles bei dem Senior zum Vorschein kommt.
Letschow, im März 2021