Hilde

Große Traurigkeit auf dem Gnadenhof

Erst im Februar zog unsere Hilde bei uns ein und wir waren zuversichtlich, dass sie noch viele schöne Jahre vor sich hat. Doch leider kam alles anders. Zu ihrem Glück hatten wir eine sehr nette Pflegefamilie gefunden, bei der sie sich geborgen fühlte und die Zuwendung genoss. Dann traten in immer küzer werdenden Abständen gesundheitliche Probleme auf.

Fieber, Durchfall, Erbrechen. Eine Ursache konnte nicht wirklich gefunden werden. Ein Test auf Mittelmeerkrankheiten ergab, dass sie mit verschiedenen Erregern infiziert war. Daher war es auch möglich, dass sie evtl. auch aus dem illegalen Hundehandel stammen könnte, denn legal eingeführte Hunde müssen gechipt und geimpft sein.

Das angegebene Geburtsdatum war offensichtlich auch ,,geschönt“ worden, denn durch den Tierarzt wurde ihr Alter auf minde§tens 10 Jahre geschätzt. Bei einer der vielen Untersuchungen wurde an ihrer linken Bauchwand eine Verdickung festgestellt. Histologische Untersuchungen ergaben zwar keinen negativen Befund, doch plötzlich kam es zu einem starken Wachstum und eine Operation war unumgänglich.

Das, wovor alle Angst hatten, ist dann leider eingetreten. Noch während der OP erhielten wir einen Anruf, dass unser von allen geliebtes Hildchen keine Chance hat und wir in die Einschläferung einstimmen sollten. Der Tumor war nicht nur nach außen, sondern auch in den Bauchraum, um die Rippen herum, gewachsen. Diese Nachricht traf uns wie ein Schlag. So sehr hatten wir uns gewünscht, dass diese arme Maus endlich ein schönes Hundeleben führen kann, geliebt von ihren Menschen.

Wir sind wahnsinnig traurig, dass wir ihr nicht mehr helfen konnten. Wir danken der Pflegefamilie für die aufopferungsvolle Betreuung und die Besuche unseres Sorgenfellchens während der stationären Aufenthalte in der Tieraztpraxis. Auch wenn die gemeinsame Zeit nur sehr kurz war, so konnte Hildchen doch noch erleben, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden.

Letschow, im April 2019

Es ist ein Trauerspiel, da werden Tiere gehandelt wie ein paar Socken, egal für welchen Preis, Hauptsache ein Gewinn springt bei raus – ebay-Kleinanzeigen -. Noch schlimmer, es stellen auch ,,Tierschutzvereine“ dort Tiere ein, unglaublich. . .

Auch die arne Hilde ist ein Opfer dieser Geschäftemacher, denn die ,,Erwerber“ waren nicht in der Lage, das Tier artgerecht zu versorgen. Krank, in einem schlechten Allgemeinzustand (angeblich will sie nicht fressen) und apathisch wurde sie einem Tierarzt mit der Bemerkung vorgestellt, dass man sich eine Behandlung nicht leisten könne und es wohl besser wäre, den tot kranken Hund zu erlösen.

Glücklicherweise bat uns der behandelnde Tierarzt um Hilfe und so holten wir Hilde sofort zu uns auf den Gnadenhof. Schon nach ein paar Tagen konnten wir feststellen, dass aus dem ,,totkranken“ Tier ein lebensfrohes Hundchen geworden ist.

Die Gassirunden können nicht lang genug sein und sie liebt es mit Schmuseeinheiten verwöhnt zu werden. Zur Sicherheit bekommt sie im Moment Nierendiätfutter, da ihre Blutwerte sehr schlecht waren. Ob das eine Folge der schlechten Versorgung ist kann im Moment noch nicht gesagt werden. Wir werden in ein paar Wochen wiederum die Blutwerte kontrollieren lassen und dann sehen, was weiter nötig ist.

Wir hoffen sehr, dass die süße Maus noch ein langes schönes Leben vor sich hat.

Letschow, im Februar 2019