Fly
Steckbrief Fly
- Geboren 26.12.2021
- gechipt
- geimpft
Hurra!!!! Fly hat die Chance auf ein ganz normales Hundeleben bekommen. Das große Glück ließ den aktiven Jungspund nicht im Stich und bescherte Fly die passenden Interessenten. Natürlich wurde sich ausgiebig „beschnuppert“ und Hundeerfahrung ist bei seinen neuen Besitzern auch vorhanden.
Fly ist bereits bei uns ausgezogen und wohnt jetzt in Brandenburg. Wir wünschen unserem Wirbelwind die schönste Zeit seines Lebens und seinen neuen Besitzern alles erdenklich Gute! Lasst doch mal etwas von Euch hören.
Das Team vom Klein´en Gnadenhof e.V.
Im September 2023
Wie doch die Zeit vergeht…Nun ist der junge Bursche schon vier Wochen bei uns. Leider hatten wir aufgrund der vielen zu versorgenden Not“felle“ nicht viel Zeit für Fly und doch konnte er schon große Fortschritte machen.
Von unseren anderen Schäfis sind wir gewohnt, dass diese den Kofferraum des Autos als „sichere Hütte“ akzeptieren. Fly leider nicht, er findet es nur gruselig. Da werden wir noch einige Übungseinheiten investieren müssen.
Da allerdings ein Besuch beim Tierarzt nötig war, blieb uns nichts anderes übrig, als ihn einfach hineinzuheben, glücklicherweise nimmt er uns ja nichts übel. In der Tierarztpraxis war Fly relativ entspannt, er zeigte keine Berührungsängste mit dem Personal und auch nicht mit dem Checkup, der Blutentnahme oder seiner ersten Impfung.
Allein das Wiegen (er bringt 36,5 kg auf die Waage) verunsicherte ihn schon sehr und wir benötigten einige Versuche um ihn zum Stehen darauf zu bringen. Da es ja allgemein bekannt ist, dass gerade Schäferhunde oft unter Hüftdysplasie leiden, ließen wir bei dem Großen auch die Hüften und die Wirbelsäule röntgen. Erleichtert nahmen wir zur Kenntnis, dass bei ihm alles in bester Ordnung ist. Ich glaube, Fly war nach diesem Termin genauso erleichtert und glücklich wie wir, als wir wieder zuhause angekommen waren.
Nun wird das Training mit ihm weitergehen. Eine große Herausforderung für ihn sind unbekannte Reize und natürlich wollen wir ihn auch an das Leben im Haus gewöhnen, denn seine Menschen sind ihm sehr wichtig und geben ihm Sicherheit.
Letschow, im Juli 2023
Gerade erleben wir ein Déjà-vu, denn schon einmal kam aufgrund eines Brandes ein Schäfimann, unser Benno, zu uns. Und genau wie im „Fall Benno“ war es eigentlich die Rettung aus schlechten Verhältnissen.
Wieder einmal klingelte bei uns das Telefon und man bat uns um Hilfe, da niemand anderes zu erreichen war und anscheinend macht auch die „Tierrettung“ pünktlich Feierabend. Was war geschehen?
Durch einen Großbrand stand eine riesige Fläche Moor und Wald in Flammen. Schon wochenlang hatte es nicht mehr geregnet und die Löscharbeiten gestalteten sich aufgrund des schwer zugänglichen Geländes und der nicht vorhandenen Wasserquellen sehr problematisch. Es bestand die Gefahr, dass das Feuer auf ein nahe gelegenes Dort übergreifen könnte. Die Evakuierung der Bewohner wurde vorbereitet. Besorgte Nachbaren versuchten verzweifelt eine Unterbringung für einen Schäferhund zu finden, da die Besitzerin sich nicht selbst kümmern konnte. Als uns dann der verzweifelte Anruf erreichte war man überglücklich, dass wir sofort unsere Hilfe anboten. Umgehend machte ich mich auf den Weg und erreichte den Ort 30 Minuten später. Starker Rauch war schon von weitem zu erkennen und je näher ich kam, je unangenehmer wurde es, die rußige Luft einzuatmen. Alle Achtung vor den Einsatzkräften, die schon stundenlang mit den Flammen kämpften.
Bloß schnell den Hund einladen und wieder los dachte ich mir….
Doch dann kam es etwas anders. Der nette Nachbar erzählte mir, dass das Tier weder Halsband noch Leine kennengelernt hat und er zudem auch völlig unsicher fremden Personen gegenüber ist. Ich betrat also den viel zu kleinen „Zwinger“ und versuchte ihm eine Schlinge, die wir schnell aus einer Wäscheleine hergestellt hatten, über den Kopf zu werfen. In Panik sprang er umher und ich bat den Nachbarn den Raum für den Hund etwas zu begrenzen. Gemeinsam schafften wir es nach einiger Zeit ihn mit der Schlinge einzufangen und ihm ein Halsband anzulegen. Da er nie an der Leine gelaufen war, verhielt sich das arme Tier völlig panisch und sprang und zerrte auf dem Weg zum Pkw an der Leine. Ebenfalls das Einsteigen in den Kofferraum war eine Herausforderung, denn wir mussten ihn hinein heben und wussten nicht, wieviel Stress er vertragen kann. Natürlich könnte er sich auch irgendwann zu uns umdrehen und „sagen“, dass es genug für ihn ist. Doch wir hatten Glück und endlich konnte ich mit der armen Maus Richtung Gnadenhof fahren. Dort gut angekommen (und endlich wieder frische Luft einatmen) war er von den vielen Hundegerüchen überwältigt und wurde so von der einengenden Leine abgelenkt. Endlich in seinem Auslauf angekommen, konnte er sich dann frei bewegen und schnell auf Distanz gehen. Erst einmal runterkommen….
Nun ist Fly schon ein paar Tage bei uns und wird es auch bleiben. Wir erfuhren, dass seine Besitzerin eine sehr alte Dame ist und ihm kein artgerechtes Leben bieten kann. Wir baten die Dame darum, dass Fly bei uns bleiben darf und wir für ihn ein passenderes Zuhause suchen.
Fly, der Name ist bei ihm Programm, denn er kann wirklich „fliegen“. Da er absolut nichts lernen durfte, ist der Umgang mit ihm schon ziemlich anstrengend. Klar ist aber, dass er schnell lernt und wenn jemand mit der Leine kommt weiß er zwischenzeitlich, dass es in den Wald zu einem aufregenden Spaziergang geht. Als typischer Schäfi hat er die Nase fast nur am Boden und wird auch schnell entspannter. Mit anderen Hunden kann er im Moment noch nichts anfangen, aber er akzeptiert sie hinterm Zaun.
Auch ein Tierarztbesuch wird demnächst anstehen müssen, da er bisher weder geimpft noch gechipt wurde. Mit Menschen hat er grundsätzlich keinerlei Probleme, schnell fasst er Vertrauen und wird dann allerdings auch ein wenig distanzlos, dreht auf und springt uns an. Hier ist einiges an Arbeit nötig.
Wie sagt man doch so schön: Er ist ein Rohdiamant!
Letschow, im Juni 2023