Dicker
geb. am 2. Juni 1997
Ein letztes Mal wedeltest Du heute mit Deinem Schwänzchen als ich zu Dir kam, doch zu mehr fehlte Dir die Kraft. Kleines Dickerchen, fast vier Jahre hast Du bei uns verbringen können. Alle Besucher hast Du auf Deine so einmalige Art beeindruckt. Einige waren der Meinung, es wäre besser, Dich erlösen zu lassen, doch als sie gesehen hatten, wie viel Lebensfreude- und Willen Du doch besitzt, änderten Sie ihre Meinung schnell.
Heute, am 19.04.2013, war nun dieser Tag gekommen, an welchem die schreckliche Entscheidung getroffen werden musste. Du warst am Ende Deiner Kräfte und konntest nur noch Dein Köpfchen heben. Wir hatten die Pflicht, Dich gehen zu lassen.
Schlafe ruhig und „tanze“ über Deine neuen Wiesen.
Letschow, im April 2013
Dieser kleine Mischlingshund ist in einem Rudel von 10 Hunden aufgewachsen. Im Jahre 2002 wurden 5 dieser Hunde, darunter auch Dicker, wegen schlechter Haltungsbedingungen ins Tierheim Dorf-Mecklenburg gebracht. Dort gelang es nicht, ihn an Halsband und Leine zu gewöhnen, so dass er das Tierheimgelände nie verlassen konnte.
Da Dicker sich nicht anleinen lässt, dachten wir, dass wir ihn in eine Hundebox setzen könnten. Wir wussten allerdings nicht, dass er schon schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte. Also blieben alle unsere Versuche, ihn in die Box zu locken erfolglos und wir griffen auf eine Fangleine zurück. Wir konnten ihn zwar aus dem Zwinger bringen, doch dann hatte er panische Angst. Um ihm weiteren Stress zu ersparen, wurde er dann doch in die Box „gesetzt“. Die Fahrt in seine neue Heimat meisterte er jedoch erstaunlich gut und ruhig. Zuhause (13.06.2009) ließen wir ihn dann sofort auf die Terrasse raus, damit er sich erholen konnte. Nach nicht einmal einer Stunde staunten wir nicht schlecht, als der kleine Angsthase anfing, die Blumentöpfe zu markieren.
Nach und nach ließen wir die anderen Hunde zu ihm, die ihn natürlich neugierig beschnupperten. Am Abend konnten wir ihm bereits ein Halsband anlegen, an dem eine kurze Leine befestigt ist (zum Festhalten für den Notfall). Der erste Abendspaziergang ohne Leine verlief super. Er folgte uns auf Schritt und Tritt.
Wir sind sehr glücklich, dass Dickerchen so viel Vertrauen zu uns hat. Er ist ein sehr verschmuster und kuscheliger Hund, der wohl alles Versäumte nachholen möchte. Leider vermutet der Tierarzt einen Tumor in Kopfnähe, der die Ursache für seinen taumelnden Gang sein könnte. Eine sichere Diagnose wird natürlich durch seine Angst und auch durch die festgestellten Herzgeräusche erschwert. Eine Narkose, welche für eine Röntgenaufnahme notwendig wäre, würde er wahrscheinlich nicht überleben.