Nicht alle Igel benötigen Hilfe. Wir haben für Euch einige Informationen zusammengetragen, wie ihr einen Igel in Not erkennen könnt. Außerdem kann jeder etwas tun, um die stacheligen Gartenbewohner zu unterstützen.
Zwar sind Igel in ihrem Bestand aktuell nicht gefährdet, dennoch wissen viele nicht, dass der stachelige Gartenbewohner unter Naturschutz steht. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Igel zu den besonders geschützten Tieren, der weder gefangen, verletzt oder getötet werden darf.
Immer wieder erreichen auch uns Hilferufe verzweifelter Tierfreunde, die einen Igel oder ein Igelbaby gefunden haben oder nach Beobachtungen feststellen, dass mit dem Tier etwas nicht stimmen kann. Doch nicht alle Igel benötigen Hilfe. Der Verein Pro Igel, Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V. hat eine Checkliste bereitgestellt, die als Referenz für eine Beurteilung herangezogen werden kann.
https://www.pro-igel.de/checkliste-hilfsbeduerftigkeit/
Eines ist jedoch klar. Ein gesunder Igel irrt in der Regel nicht in ihrem Garten umher, es sei denn er wurde von einem Hund aufgestöbert oder durch ihre Gartenarbeit gestört. Im Sommer – insbesondere bei länger anhaltenden Hitzeperioden – fehlt es den Igeln insbesondere an Futter. Umherirrende Igel sind häufig einfach nur geschwächt und benötigen eine Notversorgung mit Futter. Denn dann bietet der trockene Boden keine Nacktschnecken und weitere Schädlinge, die auf dem Speiseplan des Igels stehen.
Im Zweifel gilt immer: Holen Sie sich fachkundigen Rat ein, am besten bei Vereinen, die sich auf den Schutz und die Hilfe von Igeln konzentrieren.
Trotzdem kann auch jeder etwas tun. Wer Igeln im eigenen Garten etwas Gutes tun möchte, kann ihnen einen Unterschlupf herrichten, in dem sie überwintern können. Hier ist ein trockener und vor allem geschützter Unterschlupf unabdingbar.
Das Winterquartier kann aus totem Holz, Reisig und Laub selbst gestaltet werden oder es wird ein Igelhaus aufgestellt. Igel vertragen weder Nässe noch Zugluft. So sollte der eigens kreierte Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen werden. Ideal ist so ein Reisighaufen unter Hecken, um zusätzlich noch vor weiteren Vierbeinern geschützt zu sein.
Ein guter Zeitpunkt für die Vorbereitung des Igelquartiers ist der September. Denn bereits ab Mitte Oktober nimmt das Angebot an Nahrung für die stacheligen Freunde deutlich ab und sie bereiten ihre Winterquartiere vor.
Hier zeigen wir Euch ein Igelhaus, dass ihr bspw. unter einem Baum oder in eine Hecke integrieren könnt. Diese speziell angefertigten Häuser halten mit der integrierten Rattenklappe Mitfresser, wie beispielsweise Katzen, Ratten und Marder ab und bieten ein eigenes Abteil für den Schlafplatz.
Eine Fütterung kann im Spätherbst, im Frühling und in milden Wintern mit starken Temperaturanstiegen (dann können sie aus dem Winterschlaf erwachen) sinnvoll sein. Es darf ausschließlich qualitativ hochwertiges Feucht- und/oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil genommen werden. Bitte unbedingt darauf achten keinesfalls die Versionen mit Soße zu wählen. Gegartes ungewürztes Rinderhackfleisch oder gestocktes Rührei kann ebenfalls als Nahrung angeboten werden, aber niemals rohes Fleisch. Wasser kann jederzeit angeboten werden. Milch darf ihnen auf keinen Fall angeboten werden, was vielfach nicht bekannt ist.
Umfangreiche Informationen stellt die Igelhilfe zur Verfügung:
https://www.pro-igel.de/downloads/Checkliste-Igelhilfe.pdf
Aber auch hier gilt. Wer sich nicht sicher ist oder Hilfe benötigt, kann sich jederzeit an die Igelhilfen in seiner Nähe wenden. Hier findet ihr zwei professionelle Vereine, die jederzeit weiterhelfen können.
Igel in Not Rostock
https://www.igelhilfe-rostock-diedrichshagen.de/
Komitee für Igelschutz e.V. Hamburg
http://www.igelkomitee-hamburg.de
Im September 2021
Eure Mandy
Quellen: Pro Igel, Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V.