Großer Kummer auf dem Gnadenhof
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Datum: 24. April 2020
Das Wetter wird immer schöner und eigentlich war alles in bester Ordnung, doch auf einmal ist alles anders.
Unserem großen Schmusebär Amos ging es von einer Stunde auf die andere sehr schlecht. Er erbrach riesen Mengen einer unbekannten Masse so stark, dass er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Wir fuhren mit ihm natürlich sofort zum Tierarzt, muss man doch sofort eine Vergiftung oder ähnliches vermuten und dann zählt wirklich jede Minute. Wir nahmen einen Teil des undefinierbaren Erbrochenen mit in die Tierarzt-Praxis, doch es konnte nicht festgestellt werden, worum es sich handelt. Das große Häuflein Unglück wurde sofort an die Infusion gelegt, da sein Flüssigkeitshaushalt am Boden war. Eine stationäre Aufnahme war unumgänglich, doch Amos ist ja so ein liebenswertes Wesen, dass alles über sich ergehen lässt. Nach 24 Stunden am Tropf erholte er sich dann schnell und da aus dem Blutbild auch keine weiteren Auffälligkeiten hervorgingen, konnten wir unser Amoschen am nächsten Tag wieder nach Hause holen.
Schon in der nächsten Nacht ging es unserer lieben Dascha noch schlechter als Amos zuvor. Sie erbrach alles, selbst das Trinkwasser konnte sie nicht halten und hatte dazu auch noch extremen Durchfall, der darin endete, dass viel Blut darin zu finden war. Mitten in der Nacht machten wir uns mit der armen Maus auf den Weg in die Tierklinik. Auch sie war schon so schwach, dass sie getragen werden musste. Auch sie wurde sofort an den Tropf gelegt, um ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Auch konnte man sie so mit Medikamenten versorgen. Während der Eingangsuntersuchung wurde bei der Lieben ein stark vergrößerter Lymphknoten diagnostiziert. Da wir wussten, dass ihre Mammatumore sich im Wachstum befinden, vermuteten wir, dass sich in ihrem Körper Metastasen gebildet haben könnten. Am nächsten Tag sollte dann aus diesem Grund ein Ultraschall der Bauchorgane erfolgen. Auch Dascha musste natürlich stationär aufgenommen werden und wir wurden jeden Tag telefonisch zu ihrem Befinden und den Ergebnissen der Behandlung informiert. Leider ergab die Ultraschalluntersuchung, dass sich in der Milz ein großer Tumor befindet. Normalerweise würden wir eine Operation durchführen lassen, aber das werden wir unserer lieben Maus nicht mehr zumuten. Mit ihren 15,5 Jahren, starker Arthrose und nun auch noch der schlechte Allgemeinzustand…auch wenn es einem fast das Herz bricht, so eine Entscheidung treffen zu müssen, hier müssen wir allein für diesen so liebenswerten Hund entscheiden.
Da sich nach drei Tagen der Allgemeinzustand durch den Tropf gebessert hatte und man auch den Durchfall in den Griff bekommen hatte, holten wir Daschenka wieder zu uns. Hier soll sie in Ruhe und bestens umsorgt ihre letzten Tage verbringen dürfen.
Einen Tag bevor wir Dascha wieder zu uns holen konnten, mussten wir mit unserer Pudeldame Alba zum Tierarzt. Auch sie wurde von starkem Durchfall geplagt und alle Hausmittel die sonst gut geholfen hatten, schlugen bei ihr nicht an. Schnell kann für so einen alten Hund das Entgleisen des Flüssigkeitshaushaltes lebensgefährlich werden und daher blieb nur der Tierarztbesuch. Für uns stellte sich schon bei Dascha die Frage, warum plötzlich bei so vielen Hunde diese Probleme auftreten. Leider gibt es ja überall die sog. „Hundehasser“, die durch das Auslegen von giftigen Sachen ihren Frust auf was auch immer ausleben. Andererseits liegt unser Grundstück direkt an Feldern, die regelmäßig mit „Pflanzenschutzmitteln“ besprüht werden. Durch den ständigen Wind ist wahrscheinlich leider auch ein Teil des Giftes in unseren Garten geweht und setzt sich überall ab. Gern fressen Hunde und Katzen frisches Gras und nehmen so auch das Gift auf. Eine genaue Diagnose ist durch den Tierarzt leider nicht möglich.
Nachdem unser Pudelchen mit Medikamenten gut versorgt wurde, konnte sie wieder mit auf den Gnadenhof zurückkehren. Ein großer Topf Hühnerbrühe mit Reis wurde für alle gekocht und nun heißt es erst einmal ein wenig Diät halten.
Letschow, im April 2020